Neue Wege auf Social Media: zwischen KI und dem Rückzug zu Owned Media


4. Juli 2025 | Von Isabelle Bickham

Ist Social Media überhaupt noch “sozial”? Social Media hat sich in den letzten Jahren stark verändert: von einem Ort des Austauschs hin zu Plattformen, die vor allem der Unterhaltung dienen. Das verändert auch die Art und Weise, wie Unternehmen kommunizieren: KI in der Content-Produktion, Humor als Informationsbrücke, aber auch eine immer lauter werdende Bewegung weg von Social Media hin zu Owned Media.

Ist generative KI ein kreativer Gamechanger?

Künstliche Intelligenz ist längst zentrales Hilfsmittel im Marketing. Generative KI ermöglicht es, an neuen, kreativen Ideen zu basteln und diese kostengünstig wie auch zeitnah zu realisieren. Ein großes Plus dabei: die simple Skalierbarkeit der Inhalte für verschiedene Plattformen, der minimale Aufwand sowie automatisierte Personalisierungen für Marketingkampagnen. Das führt zu völlig neuen Möglichkeiten in der Bild- und Textgestaltung, in der Videoproduktion und sogar im Sounddesign.

Künstliche Intelligenz muss jedoch bewusst benutzt werden – denn KI kann die eigene Brandvoice verwässern, wenn sie zu stark auf automatisierte, generische Kommunikation setzt. Dies resultiert oft in einer unpersönlichen oder unklaren Ansprache der Zielgruppe – die Markenstimme wird austauschbar und hebt sich nicht von der Konkurrenz ab. Leider lesen sich deshalb immer öfter Texte mit gleichem Aufbau und Wortklang und wir bekommen den Eindruck eines KI-Einheitsbreis statt neuer Kreativität und Optimierung. Bei KI-Bildern sieht es oft nicht besser aus: viele transportieren (neben einem Schmunzeln bei sieben-fingrigen Händen) wenig Emotion und können keine Sympathie und Glaubwürdigkeit für das Unternehmen gewinnen.

Gibt es eine Lösung? Strategisches Prompten, regelmäßiges Trainieren mit der KI und weiterführende Schulungen können das Ergebnis – wie ChatGPT immer so schön sagt – „aufs nächste Level bringen“. Wir betonen jedoch immer wieder KI als Hilfsmittel zu sehen und die kreative Grundarbeit sowie die folgende Endabnahme von Fachkräften verantworten zu lassen, welche die Marke sowie die adressierte Zielgruppe kennen und berücksichtigen.

Unsere Lesetipps:

Humor gewinnt, denn Social Media ist heute vor allem eines – Entertainment!

Lachen verbindet – und genau das nutzen Unternehmen gezielt in ihrer Kommunikation. Laut des Adobe Creative Trends Report 2025 erinnern sich 90 % der Konsument*innen eher an humorvolle Werbung. Lustige Inhalte werden am häufigsten in sozialen Netzwerken geteilt. Memes, virale Trends und spielerische Kampagnen bleiben weiter effektive Mittel, um Aufmerksamkeit zu generieren und das sonst passive Verhalten der Nutzer*innen zu aktivieren. So können selbst ernste Themen durch eine humorvolle Perspektive zugänglicher gemacht werden.

Bye-bye Social Media? Warum unabhängige Kommunikation immer wichtiger wird

Immer mehr Expert*innen der Kommunikationsbranche verweisen auf einen „Plan B“ zu den gängigen Social-Media-Plattformen. Der Hintergrund: Sinkende Reichweite, undurchsichtige Algorithmen, wachsende Werbebudgets, viel Fake News und Propaganda machen Social Media als Kommunikationskanal für ein Unternehmen weniger verlässlich.

Wie kann dies gelingen?

  • Owned Media stärken, z.B. den eigenen Blog, Newsletter oder Podcast;
  • eine eigene Community aufbauen mit Platz für Austausch und Feedback jenseits von Social Media;
  • auf langfristigen Content setzen;
  • neue Netzwerke testen.

Weitere wertvolle Denkanstöße:

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Isabelle Bickham

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