„Ich möchte Unternehmen zeigen, wie sie mit einfachen, interaktiven Methoden die Chancen von Künstlicher Intelligenz nutzen können – und wie sie ihre Mitarbeitenden dabei mitnehmen.“
Das ist die Motivation unserer Kollegin Beate Deska. Sie ist KI-Trainerin im Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur und begleitet kleine und mittlere Unternehmen dabei, Künstliche Intelligenz sinnvoll, verantwortungsvoll und mit echtem Mehrwert einzusetzen. Im Interview erzählt sie, worauf es ihr besonders ankommt.

Liebe Beate, du bist Expertin für KI, digitale Verantwortung und Strategieentwicklung. Was hat dich dazu bewegt, dich intensiv mit diesen Themen zu beschäftigen?
Mich fasziniert, wie Technologie Unternehmen unterstützen kann, effizienter und innovativer zu arbeiten. Gleichzeitig sehe ich aber auch die Herausforderungen – sei es die Angst vor dem Unbekannten, ethische Fragestellungen oder die Frage, wie KI sinnvoll in bestehende Prozesse integriert werden kann. Mein Ziel ist es, diese Brücke zu bauen: zwischen Technik, Strategie – und den Menschen. Ich bringe meine Erfahrung aus Innovations- und Projektmanagement ein und unterstütze Unternehmen dabei, KI Schritt für Schritt einzuführen – und zwar so, dass alle mitkommen.
Welche Herausforderungen erlebst du bei deiner Arbeit mit Unternehmen?
Eine der größten Hürden ist oft nicht die Technologie selbst, sondern die Akzeptanz im Unternehmen. Viele Mitarbeitende haben Vorbehalte oder Ängste gegenüber Künstlicher Intelligenz, weil sie nicht genau wissen, was auf sie zukommt. Deshalb lege ich großen Wert darauf, KI verständlich zu vermitteln und die Menschen aktiv in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Gleichzeitig stehen Unternehmen vor der Aufgabe, geeignete Anwendungsfälle für KI zu identifizieren. Es geht nicht darum, KI um der KI willen einzusetzen, sondern gezielt dort, wo sie echten Mehrwert schafft. Hier helfe ich dabei, eine nachhaltige Strategie zu entwickeln und den Veränderungsprozess zu begleiten.
Was bedeutet für dich „digitale Verantwortung“?
Digitale Verantwortung bedeutet, KI nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht zu betrachten, sondern auch Aspekte der Ethik und des Vertrauens mitzudenken. Unternehmen müssen dabei u. a. den Schutz sensibler Daten sicherstellen, dafür Sorge tragen, dass die KI niemanden benachteiligt und ihre Mitarbeitenden befähigen, mit neuen Technologien umzugehen. Es reicht nicht aus, einfach eine KI-Lösung einzuführen – die Menschen müssen sie verstehen und mit ihr arbeiten können. Daher haben wir dieses Thema zu einem Schwerpunkt beim Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur gemacht. Ich unterstütze Unternehmen dabei, diese Prozesse bewusst zu gestalten, um Akzeptanz und Vertrauen zu schaffen.
Du arbeitest mit der Methode LEGO® SERIOUS PLAY®. Wie hilft sie bei der digitalen Transformation in Unternehmen?
LEGO® SERIOUS PLAY® ist eine innovative Methode, um komplexe Fragestellungen spielerisch und kreativ zu bearbeiten. Besonders im Bereich der digitalen Transformation hilft sie Teams, neue Perspektiven zu entwickeln, Herausforderungen zu visualisieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Statt abstrakt über Probleme zu reden, bauen die Teilnehmenden Modelle mit LEGO-Steinen, die ihre Gedanken und Ideen veranschaulichen. Das fördert kreative Lösungsansätze und stärkt die Teamkommunikation. Ich setze diese Methode in Workshops ein, um Unternehmen dabei zu helfen, KI-Projekte strukturiert und mit einer gemeinsamen Vision anzugehen. Das führt oft zu überraschenden Erkenntnissen und fördert neue Perspektiven. Ich erlebe immer wieder, dass dadurch innovative Lösungen entstehen, die in klassischen Meetings so nicht zustande gekommen wären.
Was rätst du Unternehmen, die mit KI starten wollen?
Mein erster Tipp: Nicht einfach blind einer KI-Trendwelle folgen, sondern gezielt überlegen, wo KI wirklich einen Mehrwert schafft. Das beginnt mit einer Analyse der eigenen Prozesse: Wo gibt es wiederkehrende Aufgaben, die automatisiert werden könnten? Wo könnten Daten genutzt werden, um bessere Entscheidungen zu treffen?
Der zweite Tipp: Die Mitarbeitenden frühzeitig einbinden. KI funktioniert nur dann gut, wenn sie von den Menschen im Unternehmen akzeptiert und genutzt wird.
Und drittens: Klein anfangen! Statt gleich ein riesiges KI-Projekt aufzusetzen, lieber mit einem überschaubaren Anwendungsfall starten, erste Erfahrungen sammeln und dann Schritt für Schritt weitergehen.
Wie siehst du die Zukunft von KI in Unternehmen?
KI wird zukünftig ein normaler Bestandteil unseres Arbeitsalltags werden – ähnlich wie das Internet oder Smartphones. Besonders spannend finde ich die Entwicklungen im Bereich der Mensch-KI-Interaktion, also wie wir in Zukunft mit KI zusammenarbeiten werden. Ich glaube, dass sich Unternehmen noch stärker mit den Themen digitale Verantwortung, Transparenz und Qualifizierung der Mitarbeitenden beschäftigen müssen. Denn letztendlich geht es nicht nur um die Technologie, sondern darum, wie wir sie sinnvoll und verantwortungsvoll einsetzen.
Vielen Danke Beate für die vielen wertvollen Einblicke!
Mehr über Beate Deska:
Beate Deska begleitet seit mehr als zwei Jahrzehnten Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Prozesse mit besonderem Schwerpunkt auf den Einsatz neuer Technologien in kleinen und mittleren Unternehmen. Sie sieht die größten Herausforderungen nicht in der Technik selbst, sondern in der Akzeptanz und Einbindung der Mitarbeitenden sowie der Identifikation sinnvoller Anwendungsfälle. Für ihre Arbeit setzt sie auf interaktive Methoden, um bestehende (Denk-)Barrieren auf kreative Weise zu durchbrechen und innovative Ansätze für den KI-Einsatz in Unternehmen zu entdecken.