Kund*innen erwarten heutzutage von Unternehmen oftmals eine schnelle und auch authentische Kommunikation, die unterhält und offene Fragen zu den Angeboten beantwortet – und das über verschiedene Kanäle hinweg. Damit steigen auch die Anforderungen an Unternehmen: mehr Plattformen, mehr Inhalte, mehr Interaktion – der Kommunikationsaufwand nimmt stetig zu. Hier kann Künstliche Intelligenz (KI) unterstützen: Sie hilft bei der Themenfindung, analysiert Trends und sorgt für eine strukturierte Redaktionsplanung. Doch wie sieht das in der Praxis aus?
Green Gorilla, ein nachhaltiger Spiele- und Buchverlag mit Sitz in Wiesbaden, bindet KI gezielt in seine Unternehmenskommunikation ein. Wie kam es zu dieser Entscheidung, und welche Erfahrungen hat das Unternehmen gemacht? Wir haben nachgefragt – ein inspirierender Blick hinter die Kulissen.
Warum KI nutzen? Welche positiven Effekte bringt es?
Alles begann mit einem privaten Interesse: „Ich wollte einfach verstehen, wie so ein Tool funktioniert und ob es uns in der Außenkommunikation helfen kann“, berichtet Sebastian Peter von Green Gorilla. Schnell wurde klar, dass Künstliche Intelligenz nicht nur ein spannendes Experiment ist, sondern auch echte Vorteile für das Unternehmen bietet:
„Mit Unterstützung der KI können wir sehr viel schneller arbeiten und haben eine Zeitersparnis von bis zu 25%. Gerade wenn es darum geht, kreativ zu sein und ins Schreiben zu kommen, beispielsweise bei der Frage: Was interessiert unsere Zielgruppe zu einem bestimmten Thema? Auch bei Schreibblockaden hilft mir die KI beim produktiven Brainstormen.“
Welche KI-Tools kommen dabei im Betrieb zum Einsatz?
Der Verlag nutzt verschiedene Tools gezielt für unterschiedliche Aufgaben:
- ChatGPT hilft dem Team in der Redaktionsplanung. Dabei werden im Austausch mit KI Ideen für Formate ausgewertet und nach relevanten Themen recherchiert, die das Interesse der Zielgruppe widerspiegeln. So liefert die KI mit den geeigneten Prompts Inspirationen für Blogartikel oder Social-Media-Posts.
- Adobe Creative Cloud nutzt das Team für die Bearbeitung von Bildern. Hier wird u.a. auf Teilelemente gesetzt, die visuellen Inhalte des Unternehmens zu ergänzen, zum Beispiel bei Hintergründen oder komplexen Bearbeitungen von Grafikmaterial
- DeepL unterstützt das Unternehmen bei der ersten Grobübersetzung von Texten, beispielsweise wenn es darum geht, potenzielle neue Produkte in anderen Sprachen für eine Übersetzungslizenz zu prüfen.
Herausforderungen und Learnings – ist KI die ultimative Lösung?
Nicht jedes KI-Tool läuft immer reibungslos. Ein häufiger Kritikpunkt des Verlags: Man kann sich leicht in der Nutzung verlieren, nicht alle Ergebnisse entsprechen sofort den Erwartungen – trotz guter durchdachter Prompts. Mit der Zeit und Übung hat das Team gelernt, wie es die Tools für sich optimal einsetzt. Der wichtigste Punkt: das Unternehmen sieht Künstliche Intelligenz als Werkzeug, kein Ersatz. Kreativität, Austausch und menschliche Kommunikation bleiben dabei weiterhin essenziell. „Wir sehen KI als Unterstützung, aber nicht als Alleskönner“, so Sebastian Peter. Ein bewusster Umgang mit KI ist für den Verlag besonders wichtig, denn das Team setzt stets auf authentische Kommunikation und Nähe zu der Zielgruppe.
„Wir haben unser eigenes Wording, das KI nicht allein abbilden kann. Daher nutzen wir KI als wertvolle Basis und Inspirationsquelle. Die finale Ausarbeitung bleibt bei uns aber immer in menschlicher Hand.“
Deshalb wird KI bei Green Gorilla auch nicht zur Erstellung von Büchern oder Spielen, sondern rein für die Unterstützung der Kommunikation auf Social Media und der Website genutzt. „Unsere Produkte leben von kreativen Ideen, von individuellen Illustrationen und einzigartigen Geschichten. Das möchten wir bewahren und Künstler*innen weiterhin wertschätzen, daher lehnen wir KI-generierte Bilder in den eigenen Produkten konsequent ab.“
Tipps für andere Unternehmen
Welche Empfehlungen gibt der Verlag anderen Unternehmen, die überlegen, KI in ihre Kommunikation zu integrieren?
- KI kann sich lohnen und viel Zeit in der redaktionellen Arbeit abnehmen.
- KI kann den Austausch mit der Zielgruppe aber nicht ersetzen – authentische Kommunikation findet immer zwischen Menschen statt.
- Die besten Ergebnisse entstehen durch eine Kombination aus KI-Unterstützung und menschlicher Kreativität.
- Einfach starten! Mit grundlegenden Prompts experimentieren und nach und nach die eigenen Prozesse optimieren.
Unser Fazit: Nutzen Sie KI als smarte Ergänzung
Green Gorilla zeigt als Praxisbeispiel, wie KI sinnvoll in die Unternehmenskommunikation integriert werden kann. Verschiedene Tools bieten eine enorme Zeitersparnis und unterstützen kreative Prozesse – aber sie ersetzen keine echten Gespräche oder menschlichen Austausch. Wer mit Neugier an das Thema herangeht, kann KI gezielt als wertvolles Werkzeug nutzen und gleichzeitig die eigene Markenidentität bewahren.