Unternehmen, die ihren Erfolg auch langfristig sichern möchten, stellen sich gerade durch die digitale Transformation vielen individuellen Herausforderungen.
Oft bleibt dabei unklar: Wo fangen wir an? Wie sieht unser Weg in ein nachhaltiges Wirtschaften aus? Können wir auf bereits bestehendes Wissen und Erfahrungen zurückgreifen und davon lernen? Wie setzen wir unsere Ressourcen möglichst gut ein?
Das Ziel unseres Mittelstand-Digital Zentrums Zukunftskultur ist es, kleine und mittlere Unternehmen erfolgreich auf ihrem individuellen Weg in die moderne digitale Wirtschaft zu unterstützen. Wir sind überzeugt: Dies kann nur durch eine starke Unternehmenskultur gelingen! Während unserer Eröffnungswoche unter dem Titel „Bausteine einer zukunftsfähigen Unternehmenskultur“ haben wir Erkenntnisse sowie erste Tipps & Tricks aus der Praxis gesammelt.
Unternehmenskultur – Grundlage für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens
Unter dem Begriff Unternehmenskultur lässt sich die interne Identität eines Unternehmens verstehen. Dazu gehören geteilte Werte, soziale Umgangsformen und ähnliche Denk- und Interpretationsmuster innerhalb des Betriebes. Diese haben Einfluss auf das Handeln und Fühlen der Mitarbeitenden und wirken sich letztendlich auf alle Entscheidungen innerhalb des Unternehmens aus. Die Unternehmenskultur strahlt somit auch nach außen und wird von (potenziellen) Kund*innen, Mitarbeiter*innen und anderen Stakeholdern wahrgenommen. Sie schafft dadurch die Voraussetzungen, unter denen ein langfristiger Erfolg eines Unternehmens möglich ist.
Klarer wird dies, wenn wir uns im eigenen Unternehmen umsehen und uns fragen:
- Haben wir eine klare Identität? Und wird diese nach innen und außen kommuniziert?
- Gibt es eine durchgängige strategische (Ziel-)Orientierung?
- Wo liegen unsere Stärken und Schwächen?
- Nutzen wir alle Potenziale der Mitarbeiter*innen?
- Welche Bedeutung hat Feedback und Wertschätzung in unserem Unternehmen?
- Leben wir eine partnerschaftliche und kulturkonforme Führung mit einer offenen Kommunikation?
- Fördern wir eine Lern- und Anpassungsfähigkeit auf allen Ebenen?
- Wie gut kennen wir unsere Kund*innen, deren Wünsche, Herausforderungen und Beweggründe?
Unsere Empfehlung: Binden Sie alle Mitarbeitenden in der Beantwortung dieser Fragen ein, um einen Einblick in die eigene Unternehmenskultur zu erhalten!
Unternehmenskultur definiert den Raum, in dem Ideen entstehen, Initiative und Motivation befördert, Engagement belohnt und Zusammenarbeit unterstützt werden kann. Deshalb ist sie für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens unabdingbar.
Genau hier setzen wir als Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur an. Eine erfolgreiche und zukunftsfähige Unternehmenskultur ist nach unserem Verständnis geprägt von vier Bausteinen: Veränderung, Vertrauen, Kommunikation und Nachhaltigkeit.
Wir haben unsere Experten*innen zu diesen vier Bausteinen interviewt: Was genau verbirgt sich dahinter und wie können diese erfolgreich in die Praxis eingebunden werden?
Veränderungsbereitschaft für den langfristigen Erfolg
![](https://www.digitalzentrum-zukunftskultur.de/wp-content/uploads/2022/05/JJKP2331890-833x1024-2-2.jpg)
Veränderungsbereitschaft – Unsere Erkenntnisse
- Es ist nicht mehr allein die Aufgabe der Führungskräfte, Mitarbeitende durch den stetigen Wandel zu begleiten. Jede Person im Unternehmen muss in der Lage sein, sich selbst zu führen, andere Teammitglieder zu führen und sich auch von anderen führen zu lassen.
- Ein Perspektivwechsel durch z.B. externe Unterstützung oder die Einbindung der Mitarbeitenden, hilft dabei, blinde Flecken in der Gestaltung der eigenen Unternehmenskultur aufzudecken.
- Für ein tiefes Verständnis der eigenen Unternehmenskultur sollten nicht nur die äußeren Merkmale eines Betriebes, wie etwa die Gestaltung der Büros oder der Kleidungs- und Kommunikationsstil betrachtet werden. Auch unbewusste Anschauungen, Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle der ganzen Belegschaft fließen hier ein.
Veränderungsbereitschaft – Empfehlung für die Praxis
Für die Entwicklung einer starken Unternehmenskultur empfehlen wir im ersten Schritt eine Standortanalyse. Hierfür bieten sich folgende Fragen an:
- Was wollen wir bewahren?
- Was gibt uns Stabilität?
- Was macht uns im Kern aus?
- Wo wollen wir uns hin entwickeln?
- Welche Veränderungen und Neuerungen wünschen wir uns?
- Wie bekommen wir die alte und die neue Kultur miteinander verbunden?
- Was wollen wir loslassen?
Mit der Beantwortung dieser Fragen lassen sich weitere Schritte zur Entwicklung der Unternehmenskultur ableiten und angehen.
Der Weg zur Veränderungsbereitschaft wird dabei durch eine frühzeitige Einbindung von Mitarbeitenden und eine transparenten Kommunikation unterstützt.
Vertrauensaufbau macht Mitarbeitende handlungsfähig und erfolgreich
![Holger Schneider (Kompetenzzentrum Kommunikation): Experte für Vertrauen in Technologie](https://www.digitalzentrum-zukunftskultur.de/wp-content/uploads/2021/05/Holger-Schneider.png)
Vertrauensaufbau – Unsere Erkenntnisse
- Um Vertrauen in die Digitalisierung aufzubauen, muss im Unternehmen eine konstruktive Lern- und Fehlerkultur, speziell im Umgang mit digitalen Technologien, ermöglicht werden.
- Teil einer erfolgreichen Unternehmenskultur ist es, Lern- und Fehlerkultur nicht nur innerhalb des eigenen Unternehmens zu leben. Wenn diese über die Unternehmensgrenzen hinweg und unter Einbezug von Geschäftspartner*innen und Kund*innen gefördert wird, kann von einem organisationsübergreifenden Lern- und Erfahrungsaustausch profitiert werden.
- Wenn ein Unternehmen mit seinem digitalen Geschäftsmodell scheitert, ist dies nicht zwingend das Ende. Wer aus dem Scheitern die richtigen Schlüsse zieht und gewinnbringende unternehmerische Ideen daraus ableitet, hat reelle Chancen, neue erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entdecken.
Vertrauensaufbau – Empfehlung für die Praxis
Eine offene Test- und Lernumgebung fördert das Vertrauen in den Umgang mit digitalen Technologien. Dadurch werden neue Technologien nicht nur erlernt, sondern für die Nutzer*innen im Sinne einer Lern- und Fehlerkultur erlebbar.
Kommunikation als Bindeglied eines erfolgreichen Unternehmens
![Fachkonferenz „Digitale Kommunikation souverän und interaktiv gestalten“](https://www.digitalzentrum-zukunftskultur.de/wp-content/uploads/2021/05/Prof.-Dr.-Pia-Sue-Helferich.png)
Kommunikation – Unsere Erkenntnisse
- Oft wird Kommunikation auf Basis der Resonanz gedacht, z.B. mit der Frage „Warum folgen unserem Facebook-Kanal so wenige Kund*innen?“ Die strategischen Überlegungen und Analysen der Kommunikation sind hier jedoch erfolgsweisend. Dabei beschäftigt sich ein Unternehmen mit dem direkten Umfeld und sich selbst: Welche gesellschaftlichen Entwicklungen sind für das eigene Geschäft relevant? Was macht der Wettbewerb und wie kann sich ein Unternehmen inhaltlich abgrenzen?
- Eine erfolgreiche Kommunikation richtet sich an eine ausgewählte Zielgruppe: Sie hört den Kund*innen, oder den Mitarbeiter*innen, zu und geht auf diese ein. Sie richtet sich an Fragen wie: Welche Erwartungen hat meine Zielgruppe? Welche Themen interessieren sie? Wie werden Entscheidungen getroffen? Welche Kommunikationskanäle werden genutzt? Hier eignen sich Befragungen und Analysen, wie z.B. die Persona-Methode, um die eigene Zielgruppe besser kennen zu lernen.
- Eine erfolgreiche Unternehmenskultur kommuniziert dabei „auf Augenhöhe“. Stakeholder wollen sich wertgeschätzt und in die Entscheidungen des Unternehmens integriert fühlen.
Kommunikation – Empfehlung für die Praxis
- Die persönliche Note in der Kommunikation darf nicht vergessen werden. Ob in Gesprächen mit Mitarbeiter*innen oder der Kundschaft: Menschen möchten wahrgenommen werden. Hören Sie zu und zeigen Sie Interesse.
- Hier finden Sie die gesammelten Quick Wins der Kommunikation aus unserer Eröffnungswoche. Diese wurden mit den Teilnehmer*innen zusammen erarbeitet. Die dazugehörige Präsentation finden Sie hier.
Nachhaltige Verantwortung erfolgreich im Unternehmen leben
![](https://www.digitalzentrum-zukunftskultur.de/wp-content/uploads/2022/05/Gerrit-Neuhaus_MDZUKU-2.jpg)
Nachhaltige Verantwortung – Unsere Erkenntnisse
- Eine nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensentwicklung erfordert einen transparenten und ehrlichen Umgang mit den eigenen Abläufen, Dienstleistungen und Produkten. Fehler oder Lücken sind hier nicht das Aus, sondern eine Chance für weitere Verbesserungen und neue Erkenntnisse. So wird Nachhaltigkeit zu einem Lernprozess für alle und ermöglicht neue Freiheiten in der Betriebsentwicklung.
- Nachhaltigkeit ist ein Begriff der automatisch unterschiedliche Standpunkte, Zugänge und Assoziationen bei Kund*innen, Mitarbeitenden und Führungskräften hervorruft. Für KMU gilt: Es gibt keinen universellen Königsweg, der Weg ist vielmehr das Ziel. Profitiert wird daher von konkreten Startpunkten für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitskultur wie z.B.: Reparierbarkeit, Regionalität oder Ressourcenschutz.
- Unternehmen lernen am besten voneinander: Der Austausch über gelebte Nachhaltigkeit ist eine wertvolle Kommunikationsbrücke, bei der Branchen-, Größen- oder andere Unterschiede überwunden werden können, und die den Blick über Tellerrand ermöglicht.
Nachhaltige Verantwortung – Empfehlung für die Praxis
Kleine und mittlere Unternehmen gewinnen durch Kooperationen (z.B. Verbände/Netzwerke, kompetente Partner) Zeit und Kraft; so genießen sie die Vorteile von Nachhaltigkeitssteigerungen in ihrer Unternehmenskultur viel schneller. Ein Beispiel für solch einen Vorteil: Unterschiedliche Personengruppen haben eigene Nachhaltigkeitsnarrative. Finden diese sich in der Nachhaltigkeitskultur eines Unternehmens wieder, wirken sie sich positiv auf die Fachkräftesicherung und –bindung aus.
Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für die große Teilnahme und den aktiven Austausch während unserer Eröffnungswoche! Wir freuen uns auf die kommende Projektlaufzeit, neue Erkenntnisse und spannende Veranstaltungen!