Mit Unterstützung des Mittelstand-Digital Zentrums
Wie eine 400 Jahre alte Bäckerei den japanischen Markt erobern will
Fickenschers Backhaus ist kein gewöhnliches Unternehmen – Das Backhaus kann auf eine stolze Tradition zurückblicken, die bis ins Jahr 1625 zurückreicht. In all den Jahren hat die Familie Fickenscher seine einzigartigen Rezepte und Techniken von Generation zu Generation weitergegeben. Doch nicht nur die traditionsreiche Vergangenheit, sondern auch die Anpassungsfähigkeit an die Herausforderungen der modernen Welt macht das Unternehmen zu etwas Besonderem. Während der Coronapandemie hat das Unternehmen innovative Lösungen eingeführt, darunter auch die neue Sommelier-Collection.
Dieses Konzept umfasst verschiedene Produkte, die die herkömmliche Verwendung des Backofens erweitern. Zum Beispiel können Marmeladen im Backofen karamellisiert werden, und es entsteht neues Brot in Form von Dosenbrot, das länger haltbar ist, aber das Aroma von frischgebackenem Brot konserviert.
Der innovative Unternehmer Andreas Fickenscher plant nun, das Dosenbrot auf den internationalen Markt zu bringen und hat dafür Japan als Ziel ins Auge gefasst. In Zusammenarbeit mit der Berlin Digital Group (BDG) des Mittelstand-Digital Zentrums Zukunftskultur (MDZZ) analysiert er den Markteintritt. Ziele sind neben einer Steigerung des Umsatzes, die Auslastung der Produktionskapazitäten sowie von der Wertschätzung deutscher Backkunst in Japan zu profitieren. Beispielsweise ist Baumkuchen dort seit 100 Jahren eine der beliebtesten Backwaren.
Wenn Sie ein mittelständisches Unternehmen auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Wachstumsmöglichkeiten sind, sollten Sie unbedingt erfahren, wie Fickenschers Backhaus mit ihrem innovativen Ansatz und Liebe zum Detail den Geschmack von Japan erobern will.
Klar ist: Fickenschers Backhaus wagt einen mutigen Schritt. Doch bevor das Unternehmen in Japan durchstarten kann, stehen einige spannende Aufgaben bevor.
Eine zentrale Herausforderung liegt darin, die Vorlieben der Konsument*innen zu verstehen, da Schwarzbrot in Japan eher ungewöhnlich ist. Aufgrund der weiten Verbreitung von Weißbrot im Vergleich zu Schwarzbrot, muss Schwarzbrot für diejenigen, die es bevorzugen, länger haltbar sein.
Zwar sind deutsche Leckereien und Oktoberfestprodukte in Japan beliebt, aber es ist unklar, ob das ungewohnte Geschmacks- und Texturerlebnis des Dosenbrots bei der einheimischen Kundschaft Anklang findet.
Neben der Geschmacksfrage gilt es auch, geeignete Vertriebskanäle zu finden und zu bewerten, um sicherzustellen, dass Marketingkampagnen in Japan erfolgreich sind. Da das Unternehmen keine Erfahrung auf dem japanischen Markt hat, ist es unabdingbar, Japan-Expert*innenen hinzuzuziehen.
Insgesamt gibt es einige Hürden, die das Unternehmen vorher bewältigen muss. Doch mit einer gründlichen Vorbereitung, einem hochqualitativen Produkt und einer zielgerichteten Strategie sind die Marktchancen in Japan groß.
Aber ein innovatives Produkt allein reicht manchmal nicht aus, um Kund*innen zu überzeugen. Das Backhaus weiß das und hat sich deshalb vorgenommen, die künftige Zielgruppe mit passender Kommunikation so richtig ins Schwärmen zu bringen! Dabei gibt es allerdings ein Problem: Dies erfordert in Japan unterschiedliche Ansätze und Herangehensweisen. Andreas Fickenscher ist bereit, die im Digitalisierungsprojekt entwickelten kreativen Ideen und Strategien umzusetzen. Denn das Ziel ist klar: Das Dosenbrot soll zum Must-have-Produkt avancieren – für das man bereit ist, in der Schlange zu stehen!
Das Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur hat Fickenschers Backhaus bei den Vorüberlegungen tatkräftig unterstützt und ein besonders wertvolles Extra geliefert: Einen Produkttest vor Ort in Japan! Dabei wurden nicht nur die Meinungen potenzieller Kund*innen ermittelt, sondern auch das Feedback und die Eindrücke zum Geschmack des Brotes getestet. Daraus ergaben sich entscheidende Informationen, die der Geschäftsführung eine Menge Zeit sparten und präzisere Entscheidungen ermöglichte.
Neben der Entwicklung eines maßgeschneiderten Produktkonzepts war von entscheidender Bedeutung, den japanischen Markt im Detail zu analysieren. Hierfür hat das Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur eine umfangreiche Marktanalyse durchgeführt. Dazu gehörten zahlreiche Themen: Analyse deutscher Produkte und des japanischen Kaufverhaltens, die Ermittlung der relevanten Marktgröße, die Auflistung möglicher Vertriebspartner*innen, digitale Marketingmöglichkeiten sowie Empfehlungen zu Lebensmittelrecht und Geschenkkultur.
Von dieser Grundlage wurden klare Handlungsempfehlungen abgeleitet, darunter vielversprechende Markteintrittsoptionen.
Eine besteht darin, den Verkauf ausschließlich über lokale Vertriebspartner*innen abzuwickeln. Wichtig ist hierbei, dass der Partner*innen über eigene Ladengeschäfte sowie Online Shopping Optionen verfügt. Außerdem ist wichtig, geeignete Zielgruppen gezielt anzusprechen: Hierbei kam dem Unternehmen zugute, dass BDG umfangreiche Markterfahrung in Japan besitzt und konkrete Vorschläge für die Umsetzung machen konnte. BDG zeigte dem Unternehmen auch auf, wie man bereits in Deutschland Aufmerksamkeit bei japanischen Kund*innen generieren kann.
Bei der Präsentation der Ergebnisse zeigte sich Andreas Fickenscher dankbar und enthusiastisch für die kommenden Aufgaben: „[…] wir sollten uns auf die Reise machen.“
Für andere mittelständische Unternehmen mit ähnlichen Zielen kann dies ein inspirierendes Beispiel sein, wie man auch in schwierigen Zeiten neue Chancen nutzen kann.