Willkommen an Bord unserer gemeinsamen Entdeckungsreise in die Welt der Kreislaufwirtschaft! Gleich am ersten Tag unserer Expedition sind wir in einer Videokonferenz gemeinsam in die grundlegenden Prinzipien und in die Möglichkeiten, die die Kreislaufwirtschaft bietet, eingetaucht. Dabei haben wir erkundet, wie essentiell die Zusammenarbeit für den Erfolg nachhaltiger Wirtschaftsmodelle ist und wie auch du mit den richtigen Werkzeugen und Partnerschaften dein Unternehmen zukunftsfähig gestalten kannst.
Die Nachhaltigkeitsreise ist eine Kooperation der unten aufgeführten Mittelstand-Digital Zentren und des Bundesverbands Nachhaltiger Wirtschaft e.V. (BNW). Wir danken für die Unterstützung der vielen inhaltlichen Partner und Praxispartner sowie der Unternehmen, die ihre Tore für uns öffnen und die diese Reise in die Kreislaufwirtschaft erst möglich machen.
Kooperationspartner:
Speeddatingrunde
Nach einem lockeren Kennenlernen der Teilnehmenden der Veranstaltung übergaben wir ganz gespannt das Wort an unsere Keynote-Speaker*innen.
Highlights der Veranstaltung
„Ein Kreislauf gelingt selten allein“ – Zusammenarbeit macht den Unterschied
Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW, eröffnete den Tag mit einer inspirierenden Keynote. Sie teilte wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Kooperationen für den Erfolg kreislaufwirtschaftlicher Modelle und verwies auf kommende Regulatorik.
Durch Kreislaufwirtschaft können die Klimaziele schneller, günstiger und mit einem geringeren Energieverbrauch erreicht werden.
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW e.V.
Die Botschaft von Frau Reuter war deutlich: Die umfangreichen Herausforderungen, die die Nachhaltigkeit an uns stellt, können wir tatsächlich nur dann erfolgreich bewältigen, wenn wir Hand in Hand arbeiten und unsere Kräfte bündeln. Auch wenn bereits weitere Regulatorik auf dem Weg ist, wie beispielsweise die EU-Ökodesignverordnung (RL 2009/125/EG) oder die EU-Bauprodukteverordnung (VO 305/2011/EU), bleibt noch viel zu tun.
Netzwerke und Praxisbeispiele
Unterstützen können hierbei die
circular hubs des BNW, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ein Projekt, bei dem in vier Regionen mit verschiedenen Partnern darauf gesetzt wird, Lernorte für Wissensaustausch und Vernetzung zu schaffen – mit und für KMU. Vor allem durch das Zeigen greifbarer Beispiele.
Praxisbeispiel nachhaltige modulare Holzbausteine
Als Vorreiter und Inspirationsgeber dieser Beispiele wurden neben Unternehmen wie VAUDE auch kleinere Betriebe vorgestellt. Darunter TRIQBRIQ, ein Bauunternehmen, welches ein innovatives Holzbausystem entwickelt hat. Dieses System nutzt mikro-modulare Holzbausteine, sogenannte BRIQs, die aus günstigem Industrie- und Kalamitätsholz mit Robotertechnologie hergestellt werden.
Die BRIQs werden direkt auf der Baustelle ohne künstliche Verbindungsmittel zusammengefügt, was den Bau von tragenden Außenwänden effizient und flexibel macht. Am Lebensende eines Gebäudes können die BRIQs demontiert und vollständig wiederverwendet werden, wodurch TRIQBRIQ eine umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Baumaterialien darstellt.
Praxisbeispiel Mehrwegflaschen für Speiseöle
Ein Beispiel für selbst schwierige Produkte wie Speiseöle, bei der eine andere Reinigung der Abfüllflaschen notwendig ist, ist der Zusammenschluss dreier Mitgliedsunternehmen des BNW: BIO PLANETE, welches Pionierarbeit bei der Herstellung von BIO-Speiseölen geleistet hat, dotch, was die erste Mehrwegfalsche für Speiseöle entwickelt hat und BIO COMPANY, welches dafür sorgt, dass diese Lösung im Einzelhandel stattfindet.
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW e.V.
Praxisbeispiel längere Produktlebenszyklen
Doch auch im Produktdesign von Alltagsgegenständen gibt es bereits neue Ansätze. Unternehmen setzen auf mehr Langlebigkeit von Materialien und bieten durch eigene Reparierservices eine Möglichkeit zur Verlängerung des Produktlebenszyklus an. Selbst die Bauweise des Produkts kann dies unterstützen.
Unternehmen wie SHIFT GmbH setzen auf Nachhaltigkeit in der Produktgestaltung. Durch die Fokussierung auf die Langlebigkeit von Materialien und die Bereitstellung von Reparaturservices, streben sie eine Verlängerung des Produktlebenszyklus an.
SHIFT phones zeichnen sich wie Fairphones durch ihr modulares Design aus, das es Benutzerinnen und Benutzern ermöglicht, Komponenten wie Akku, Display oder Kamera eigenständig auszutauschen. Dies minimiert die Notwendigkeit, bei einem Defekt ein neues Gerät zu erwerben, und fördert so die Nutzungsdauer der Produkte.
Weitere spannende Unternehmen mit tollen Ideen, Wege zur Vernetzung zum Thema Kreislaufwirtschaft und Hintergründe der Arbeit des BNW findest du im folgenden
Video:
Der Weg zur Kreislaufwirtschaft – ein unverzichtbarer Guide
Lena Brüch, Expertin vom Fraunhofer FIT und Mittelstand-Digital Zentrum
WertNetzWerke, stellte uns den Kreislaufwirtschaftsguide vor. Dieses interaktive Hilfsmittel leitet mittelständische Unternehmen schrittweise durch die Entwicklung eines kreislauforientierten Geschäftsmodells. Darüber hinaus bietet eine praktische und zielorientierte Einführung in die Kreislaufwirtschaft – ein wertvolles Instrument für jeden, der sich ernsthaft mit nachhaltigen Geschäftspraktiken auseinandersetzen möchte.
Der Guide erleichtert den Übergang von einer linearen zu einer kreislauforientierten Wirtschaftsweise und verdeutlicht wichtige Konzepte des Ecodesigns. Darunter beispielsweise Energieeffizienz und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe. Indem er die R-Strategien der Kreislaufwirtschaft einbezieht, ebnet er Unternehmen den Weg zu einer erfolgreichen Transformation.
Die Vorteile sind deutlich: KMU, die Kreislaufwirtschaftsmaßnahmen umsetzen, berichten von einer Reduzierung ihrer Kosten. Sie benötigen weniger Rohstoffe für die Produktion und profitieren von niedrigeren Entsorgungskosten, da sie weniger Produktionsabfälle erzeugen. Darüber hinaus sind sie weniger abhängig von der Verfügbarkeit von Rohstoffen, was zu einem deutlichen Wettbewerbsvorteil führt.
Lena Brüch, Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke
Die gesamte Keynote von Lena Brüch samt Erklärung der einzelnen R-Strategien, erhältst Du in diesem Video:
Ins Tun kommen: Die Nachhaltigkeitswerkstatt
Unser Kollege Gerrit Neuhaus vom Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur führte uns anschließend in die Nachhaltigkeitswerkstatt ein. Die Nachhaltigkeitswerkstatt ist ein Innovationsraum des Mittelstand-Digital Zentrums Zukunftskultur. Sie ist eine Erweiterung des Technikums, in dem an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde am Fachbereich Holzingenieurwesen eine Sammlung von Technologien eine moderne Produktionsstrecke nachbilden. Hier besteht für kleine und mittlere Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe (vorrangig Holz, Metal oder Kunststoffe) die Möglichkeit, den Einsatz moderner Technik an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu erleben, zu konzipieren und zu erproben.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit – eine doppelte Transformation
Die Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Unternehmen zu bearbeiten wird oft auch als doppelte Transformation betitelt.
Um die doppelte Transformation erfolgreich zu meistern setzt das Team des Mittelstand-Digital Zentrums Zukunftskultur auf den Dreiklang aus Nachhaltigkeitserzählung, den technischen Möglichkeiten des Nachhaltigkeitsengineerings und Kreativitätstechniken, um zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten.
Es ist wichtig, dass wir Nachhaltigkeitsvorhaben in Unternehmen jetzt auch wirklich umsetzen. Um die Unsicherheit der Transformation zu meistern, brauchen Unternehmen wertegetriebene Leitbilder, an denen sie sich orientieren können.
Gerrit Neuhaus, Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur
Alles zum Thema Nachhaltigkeitswerkstatt und Visionen findet ihr im folgenden Video:
Leitbilder für die Kreislaufwirtschaft
Um die Gestaltung von Leitbildern, die den Gedanken der Kreislaufwirtschaft stützen, ging es darauffolgend in einer Übung, die Gerrit Neuhaus gemeinsam mit den Teilnehmenden durchführte. Nach einer Runde mit spannenden Diskussionen und Austausch in Kleingruppen ging der Vormittag der Auftaktveranstaltung der Reise in die Kreislaufwirtschaft zu Ende. Doch für die Reisegruppe bedeutete das erstmal nur eine kurze Mittagspause.
Workshop für die Reisegruppe: Tiefere Einblicke und Praxis
Für die Teilnehmenden an der Reisegruppe ging der Tag mit einem exklusiven Workshop weiter. Hier hatten wir die Gelegenheit, das Gelernte zu vertiefen, individuelle Strategien zu entwickeln und uns intensiver auszutauschen. Es war ein bereichernder Abschluss eines erkenntnisreichen Tages.
Tagebucheinträge
Abgesehen von unserem Rückblick der Veranstaltungen wird es am Ende der Reise noch ein zusätzliches Tagebuch der Reisegruppe mit Eindrücke der Teilnehmenden und der Ergebnisse geben. Dieses werden wir auf der Landigpage verlinken.
Reflexion und Ausblick
Dieser erste Tag unserer Reise hat uns gezeigt, dass der Weg in eine nachhaltigere Zukunft durch die Kreislaufwirtschaft führt – und dass dieser Weg gemeinsam beschritten werden muss. Die vorgestellten Tools und Methoden bieten praktische Anleitungen, wie wir diesen Weg gestalten können.
Begleitet uns weiter auf der Reise!
Wir sind jetzt schon auf Tag 2 unserer Reise gespannt. Am 18.04. öffnet Firma Lorenz GmbH & Co. KG für uns ihre Türen. Im Rahmen des Unternehmensbesuches verbringen wir zusammen mit dem circular hub süd einen Tag bei Lorenz, einem Produzenten von Wasserzählern. Du erlebst, wie die Digitalisierung das Unternehmen dabei unterstützt, in dem streng regulierten Sektor der Wasserwirtschaft eine Kreislaufwirtschaft zu realisieren, und wie es gleichzeitig innovative Lösungen integriert. Zudem erfährst du, wie Unternehmen schlummernde Potenziale wecken. Entdecke Schlüsselaspekte erfolgreicher Strategien und den Einfluss der Kreislaufwirtschaft auf Geschäftsmodelle. Bleibt gespannt… 🙂
Du möchtest weitere Infos zu unserer Reise in die Kreislaufwirtschaft erhalten? Hier geht es zu den Tagebucheinträgen, dem Programm und den Anmeldungen.