Mit Befragungen der Mitarbeitenden das Betriebsklima fördern

Mitarbeitergespräche


27. Februar 2024 | Von Thomas Pleil

Wenn es um Feedback der Mitarbeitenden geht, steht in vielen kleinen und mittleren Unternehmen das persönliche Gespräch im Vordergrund. Viele Führungskräfte argumentieren, dass sie durch Gespräche mit Beschäftigten und Feedback in Meetings, ein gutes Gefühl für Themen und Stimmungen im Betrieb bekommen. Allerdings: ohne etablierte Feedbackkultur können blinde Flecken entstehen. 

Denn zum einen ist das informelle Gespräch typischerweise nicht systematisch und es besteht die Gefahr, dass eigentlich wichtige Themen unter den Tisch fallen. Zum anderen ist jedes Gespräch anders und die Führungskraft bekommt vor allem Einzelmeinungen mit. So entsteht das Risiko, vor allem die Stimmen der extrovertierten Mitarbeitenden zu hören. Groß ist auch die Gefahr, dass besonders heikle Themen nicht offen angesprochen werden. Ein anonymer Kommunikationskanal ist deshalb oft sehr sinnvoll. Hinzu kommt: Das beschriebene Modell der direkten Kommunikation funktioniert spätestens ab einer bestimmten Betriebsgröße nicht mehr. Geplante Befragungen können hier im Betrieb helfen und eine aktive Feedbackkultur einführen, die sich positiv auf das Betriebsklima auswirken kann.

Aktuelle Stimmungen und langfristige Entwicklungen sichtbar machen

Befragungen von Mitarbeiter*innen helfen, die Entwicklungen im Betrieb zu verstehen und bei Bedarf entsprechend zu reagieren. Ein großer Vorteil ist dabei, dass regelmäßig durchgeführte Befragungen auch Veränderungen gut sichtbar machen und zeigen. Dabei ist das Gespräch mit den Mitarbeitenden üblicherweise als umfangreiches Instrument der internen Feedbackkultur gedacht, in dem alle zu einer größeren Themenbreite befragt werden. Das reicht vom Arbeitsklima bis zur Zufriedenheit mit Führung und Kommunikation, etc. 

Mithilfe von digitalen Befragungen können zudem ohne großen Aufwand weitere Befragungen ad hoc durchgeführt werden, beispielsweise, wenn es um ein aktuelles Thema geht oder eine schnelle Stimmungsabfrage.

Sinnvoll sind aktive Befragungen von Mitarbeiter*innen natürlich nur dann, wenn ihre Ergebnisse auch wirklich genutzt werden. Nutzen Sie die Chance, kritisch diskutierte Aspekte der Arbeit oder des Unternehmens zu verbessern bzw. Lösungen für Probleme zu finden. Dabei ist zunächst eine offene Kommunikation der Ergebnisse notwendig. Anschließend sollten die nächsten Schritte transparent gemacht werden. Hier geht nicht nur um die Verantwortung der Unternehmensführung. Viele Themen lassen sich am besten mit den Mitarbeitenden selbst bearbeiten, zum Beispiel in Workshops. 

Gründe für geplante Befragungen der Mitarbeitenden

  • Zufriedenheit der Mitarbeitenden messen: 
    Geplante Befragungen sind ein effektives Instrument, um ein umfassendes Bild vom Betriebsklima und der allgemeinen Stimmung im Unternehmen zu gewinnen.
  • Förderung der Beteiligung: 
    Durch die Einbindung aller Mitarbeitenden in den Befragungsprozess entsteht ein Gefühl der Wertschätzung und Mitbestimmung.
  • Stärkung der Unternehmenskultur: 
    Regelmäßige Befragungen helfen dabei, die Unternehmenskultur zu analysieren und weiterzuentwickeln.

Der Nutzen von Befragungen im Detail

  • Vielseitige Erkenntnisse: 
    Von der Arbeitszufriedenheit über Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zur Bewertung der Führungsqualität – weitreichende Befragungen der Mitarbeitenden decken ein breites Spektrum an Themen ab.
  • Verbesserung des Betriebsklimas: 
    Die Ergebnisse der Befragungen bieten konkrete Ansatzpunkte, um das Betriebsklima und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
  • Steigerung des Engagements: 
    Durch die aktive Einbindung der Belegschaft in den Prozess der Befragung von Mitarbeitenden entsteht ein stärkeres Gefühl der Zugehörigkeit und des Engagements für das Unternehmen.

Umsetzung der Befragungen

  • Online-Befragungstools: 
    Nutzen Sie moderne digitale Lösungen, um die Befragungen effizient und benutzerfreundlich durchzuführen.
  • Anonymität und Zeitersparnis: 
    Stellen Sie sicher, dass die Antworten anonym bleiben und der Zeitaufwand für die Beantwortung des Fragebogens minimiert wird.
  • Themen: 
    Beziehen Sie relevante Aspekte wie Arbeitsbedingungen, wie die Work-Life-Balance, das Betriebsklima, die Führung, die Team-Kommunikation und die Identifikation mit dem Unternehmen in die Befragung ein. 
  • Datenschutz: 
    Stellen Sie sicher, dass der Anbieter des verwendeten Tools DSGVO-konform ist und klären Sie weitere Fragen des Datenschutzes wie z.B. den Zugang zu Befragungsergebnissen etc.
  • Betriebsrat: 
    Wenn es in Ihrem Unternehmen einen Betriebsrat gibt, sollte dieser frühzeitig einbezogen werden – im Sinne einer offenen Unternehmenskultur sollte dieser auch inhaltlich an der Entwicklung der Befragung beteiligt werden. 

Unser Fazit

Befragungen der Mitarbeitenden sind ein gutes Werkzeug, um die Unternehmenskultur zu stärken und das Betriebsklima positiv zu beeinflussen. Sie ermöglichen es, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und fördern eine Kultur der aktiven Mitarbeiterbeteiligung.

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