Prozessdigitalisierung mit KI 

Workshop zu KI in der Diagnostikbranche


29. Februar 2024 | Von Luise Papendieck

Besonders kleine und mittlere Unternehmen fragen sich, wie sie ihre Prozesse mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) digitalisieren können. Wie kann ich am besten die Prozesse in meiner Diagnostik-Unternehmung identifizieren, die von einer Digitalisierung profitieren würden? Welche KI-Anwendungen stehen dafür zur Verfügung? Wie kann die Integration in bestehende Systeme erfolgreich umgesetzt werden? Welche Erfahrungen und Praktiken haben andere Unternehmen in unserer Branche?  

Praxis-Workshop zur Digitalisierung von Prozessen 

Um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung ihrer Prozesse zu unterstützen, bieten wir mit dem Branchennetzwerk DiagnostikNet-BB eine Veranstaltungsreihe zu KI und Digitalisierungsthemen an. KMU aus den Bereichen Medizintechnik und Diagnostik profitieren hier von Erfahrungsaustausch untereinander, Wissenstransfer und Innovationsanschub.  

Nach dem 1. Workshop zum Thema Nutzen digitaler Marktplätze für hochspezialisierte Branchen folgte am 23. November 2023 der 2. Workshop zum Thema Prozessdigitalisierung mit KI. Hier gab Prof. Dr. Stefan Wittenberg von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin einen interaktiven Impuls zur Identifizierung von Digitalisierungspotenzialen sowie zu klassischen und innovativen Technologien zur Prozessdigitalisierung mit anschaulichen Praxisbeispielen. Im Austausch untereinander besprachen die Teilnehmenden unter anderem kollaborative Umsetzungsmöglichkeiten von KI-Anwendungen in der Diagnostik. Dabei war es ihnen wichtig, dass es dabei nicht zu einem ungewünschten Datentransfer kommt. 

Digitalisierungspotentiale in Unternehmensprozessen identifizieren 

KI bietet auch Diagnostikunternehmen eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, die zur Effizienzsteigerung, Kostenersparnis, verbesserten Sichtbarkeit, höherer Qualität, Gewinnung von Fachkräften und Entlastung von Mitarbeitern beitragen können. KI kann zum Beispiel nützlich sein für Produktbeschreibungen, die Generierung von Computercode oder Übersetzungen.  

Datenschutz und DSGVO bei KI-Anwendungen  

Unabhängig von der Art der KI-Anwendung – ob populäre Tools, Anpassungen oder Eigenentwicklungen – sind Fragen zum Datenschutz und zur DSGVO zentral und beschäftigen die Unternehmen zunehmend. Innovationen erfordern Zusammenarbeit und möglicherweise gemeinsame Investitionen in die KI-Entwicklung innerhalb der Branche. Wichtig sind auch Themen wie Quellenbelege, Kontrolle über Daten und die Integration des Menschen in die Prozesse. 

Forschung und Bedarfe von KMU verbinden  

Wir vom Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur plädieren für mehr Forschung und die Verknüpfung direkter Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Hierzu sind die Schaffung von Austauschmöglichkeiten und die Initiierung weiterführender Projekte notwendig. 

Technologien zur Prozessdigitalisierung  

Auf der Veranstaltung ging es auch um klassische Technologien zur Prozessdigitalisierung (z.B. ERP, CRM, Workflow-Systeme) und innovative Technologien (z.B. KI, Robotic Process Automation).  

KI für Literaturrecherchen  

Tools wie Chat GPT sind in der Lage, Texte zusammenzufassen, nach Schlüsselwörtern zu durchsuchen und Analysen durchzuführen. Elicit, Scite oder Consensus, KI-basierte Suchmaschinen für die akademische Forschung, ermöglichen eine weltweite, themenspezifische Suche, Filterung, Zusammenfassung und Analyse von Artikeln. Die Nutzer empfinden jedoch das korrekte Erstellen von Suchanfragen (Prompting) als herausfordernd und sind oft von den Ergebnissen frustriert. 

KI zum Verständnis von Regulierungen  

In Bereichen mit stark variierenden internationalen regulatorischen Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen ist das Verständnis für Änderungen und Neuerungen essentiell. Das Tool Freyr IMPACT bietet Funktionen wie ein zentrales Repository für globale regulatorische Informationen und einen Benutzerworkflow für die Erstellung, Verteilung, Nachverfolgung und Compliance-Berichterstattung in Echtzeit. 

Einsatz von KI in der Marktüberwachung  

Die Marktüberwachung mittels Künstlicher Intelligenz (KI) zählt zu den bereits realisierbaren Anwendungsmöglichkeiten. Insbesondere in der Diagnostikbranche, stellt sich die Frage, ob solche Prozesse durch KI nicht nur optimiert, sondern vollständig automatisiert werden können. Eine Integration von KI-gesteuerten Lösungen in bestehende CRM/ERP-Systeme könnte hierbei einen Ansatz bieten. 

Unterstützung durch das Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur  

Das Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur unterstützt mittelständische Unternehmen bei ihren Digitalisierungsprojekten: von der Analyse über die Konzeption bis hin zur Erprobung, Einführung und praktischen Umsetzung. Lassen Sie sich gern von bereits umgesetzten Projekten anderer Unternehmen inspirieren uns stöbern Sie in den Digitalisierungsprojekten auf unserer Website. 

Ausblick 

Beim nächsten Workshop wird das Thema Cybersicherheit im Vordergrund stehen. Der Workshop zielt darauf ab, den Teilnehmern das Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit von Cybersicherheit in ihrer Branche zu vermitteln und ihnen konkrete Handlungsempfehlungen zu geben.  

Nach einer Analyse der aktuellen Bedrohungslandschaft werden die häufigsten Arten von Cyberangriffen erläutert. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf dem Thema Versicherung liegen. Die Teilnehmer werden über die Möglichkeiten informiert, sich gegen finanzielle Verluste und Haftungsansprüche im Falle eines Cyberangriffs abzusichern.  

Abschließend soll diskutiert werden, wie sich mehrere KMU zusammenschließen können, um ihre Cybersicherheit gemeinschaftlich zu stärken. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, da kleinen Unternehmen oft die personellen und finanziellen Ressourcen fehlen, um allein umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Es soll diskutiert werden, wie Unternehmen durch kooperative Ansätze – wie beispielsweise die Bildung von Partnerschaften oder die Zusammenarbeit bei Schulungen – ihre Sicherheitsfähigkeiten stärken könnten. Der Vernetzungscharakter der Veranstaltungsreihe steht auch bei diesem Termin stark im Vordergrund. 

Kontaktmöglichkeit

Kristina Bodrozic-Brnic

kristina.brnic@businessschool-berlin.de

+49 331 / 730404 - 304

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